Blick auf die Dörfer: und auf den Vortrag über die Bedeutung Carls von Bodelschwingh aus Uelzen am Ende dieses Artikels) Mühlhausen und Uelzen gehören unter den 17 Kulturlandschaftsräumen Westfalens zum Kulturlandschaftsraum "Hellwegbörden", der östlich der Stadtmitte Unnas beginnt, während die Stadtmitte und das Gebiet westlich davon zum Kulturlandschaftsraum "Ruhrgebiet" gehören.
Das Kriegerdenkmal in Mühlhausen am westlichen Ortsausgang Ecke Bruchstraße/Mühlhausener Dorfstraße für die Gefallenen des 1. Weltkriegs, errichtet von den beiden damals noch selbständigen Gemeinden Mühlhausen und Uelzen. Es ist aus gepresstem Muschelkalk und wurde von dem Dortmunder Künstler Bumann geschaffen. Am 11. Juni 1922 wurde es mit großer Feier und Festumzug eingeweiht. Auf der Vorderseite des Denkmals standen die Worte: "Zum ehrenden Gedenken der im Weltkriege gefallenen Helden aus den Gemeinden Mühlhausen und Uelzen". Auf den Seiten waren die Namen der im 1. Weltkrieg Gefallenen aus beiden Gemeinden eingemeißelt. Die Einweihungsrede, die von dem Unnaer Oberstudienrat Prof. Dr. Wilshaus gehalten wurde, ist noch überliefert – ein bemerkenswertes Dokument, das zeigt, wie sehr sich unser heutiges Denken gegenüber damals geändert hat. Einweihungsrede hier lesen. Da die Inschriften mit der Zeit unleserlich geworden waren, wurden an ihrer Stelle im Mai 2001 drei Marmorplatten angebracht mit den Inschriften "1914–1918 1939–1945 VERWEILE UND GEDENKE DER OPFER DER BEIDEN KRIEGE". Aus dem Kriegerdenkmal wurde eine Stätte zur Erinnerung an die Kriegsopfer. Das Denkmal für die Opfer des 1. und 2. Weltkrieges im Rondell an der Schwertlacke in Uelzen. Es stand bis 2005 an der Osterfeldschule, wo es am Volkstrauertag des Jahres 1965 aufgestellt worden war. Dort musste es einem Anbau für die Offene Ganztagsgrundschule weichen. Ein Förderwagen auf der Verkehrsinsel Ecke Heerener Straße/Bruchstraße. Er wurde am 7. Mai 1988 aufgestellt zur Erinnerung daran, dass jahrzehntelang Bergleute eine der stärksten Berufsgruppen der beiden Dörfer bildeten.
Das baumbestandene Flurstück auf der Westseite der Twiete bei der Bahnschranke nennt sich "Am Galgen". Früher war dies die öffentliche Hinrichtungsstätte für den gesamten Bezirk des Gogerichts Unna. Die letzte Hinrichtung erfolgte 1805, als der Mörder Christian Schulte gerädert wurde. Weiter westlich am Hellweg im Bereich der Schranke an der Eisenbahnlinie Unna–Hamm lag das erstmals im Jahre 1500 erwähnte Leprosen- oder Siechenhaus der Stadt Unna. Es diente dazu, den Aussatz einzudämmen, der neben der Pest im Mittelalter die gefürchtetste aller infektiösen Krankheiten war. Einer der Altäre der Siechenhaus-Kapelle war dem heiligen Jakob geweiht, ein weiterer Hinweis darauf, dass der Hellweg einstmals auch Pilgerstraße war. Anfang des 18. Jahrhunderts wurde in der Kapelle noch gepredigt. Die Reste des Bauwerks wurden 1816 zur Ausbesserung des Hellwegs verwendet. Ganz im Westen der Gemarkung Uelzen liegt das Gut Schulze-Höing, schon 1291 als Gerichtsstätte für den Raum Unna bezeugt. Südostlich davon liegt Höings Hof (Eigentümer heute Kayser), ein bereits im 13. Jahrhundert erwähntes "Behandigungsgut" der Abtei (Essen-)Werden. Im Norden der Uelzener Gemarkung lag das Wasserschloss Haus Heyde.
Seit seiner ersten Erwähnung im Jahre 1343 Sitz von neun unterschiedlichen
Adelsgeschlechtern, darunter die von Sprenge, von Aldenbockum, von Ascheberg
(Grabsteine noch in der Unnaer Stadtkirche), von Plettenberg und vor allem
von Bodelschwingh, für die Heyde "der eigentliche Mittelpunkt
der Familie" war. Bedeutende Männer und Frauen lebten dort,
so Christoph Friedrich von Plettenberg, Generalleutnant im Dienste Friedrich
des Großen, seine Enkelin Friederike von Bodelschwingh (1768-1850),
Mutter zweier preußischer Minister, nämlich Ernst (1794-1854)
und Carl (1800-76) von Bodelschwingh, der später Heyde erbte. Der
berühmte "Vater Bodelschwingh", der die späteren v.
Bodelschwinghschen Anstalten Bethel zu einer weltweit bekannten Institution
ausbaute, war eng mit Heyde verbunden und heiratete dort 1861 seine Cousine
Ida, eine der Töchter des Hauses.
Das große Fachwerkhaus auf der Südseite der B 1 ist der frühere Hof Voss, dessen Einkünfte 1542 der damalige Landesherr Wilhelm, Herzog von Kleve und Graf von der Mark, infolge Kriegsschulden für 900 Gulden verkaufte. Von dort nach Westen erstreckt sich der 1970–1983 errichtete Industriepark Unna in einer Größe von 113 Hektar. In den letzten Jahren wurde nach Osten anschließend mit der Errichtung des Technologieparks Unna/Ost begonnen. An der Uelzener Dorfstraße 43 steht noch die frühere Schule von Uelzen, die von 1860 bis 1964 in Betrieb war und dann zu Wohnungen umgebaut wurde. 1964 errichteten die damals noch selbständigen Gemeinden Mühlhausen und Uelzen gemeinsam die evangelische Volksschule in der Straße Zum Osterfeld, die heute noch als Grundschule für die Ortsteile Mühlhausen und Uelzen in Funktion ist.
Die Mühlhauser Mühle in der Dorfmitte (heutiger Bau von 1906) ist die älteste urkundlich nachweisbare Wassermühle Westfalens. Die Bewohner von Mühlhausen, Uelzen, Lünern und Stockum hatten dort ihr Mehl mahlen zu lassen. In der Nähe der Mühle hatte das Rittergeschlecht derer von Mühlhausen sein "Schloss"; Spuren hiervon sind aber nicht mehr zu erkennen. Es dürfte dort gestanden haben, wo sich heute die Wiesen der vom Mühlbach durchflossenen "grünen Mitte" Mühlhausens ausbreiten. Der Mühlbach, der früher einmal bis zu seiner Mündung in die Seseke bis zu fünf Mühlen antrieb und auf weite Strecken die Grenze zwischen Uelzen und Mühlhausen bildet, entspringt im Hof des Fachwerkhauses Heerener Str. 39, dem wohl ältesten erhaltenen Gebäude Mühlhausens, der bereits 1755 erwähnten früheren Schule. 1823 wurde sie abgelöst durch das ebenfalls noch vorhandene Schulgebäude Mühlhausener Dorfstr. 7, das bis 1911 in Funktion war. Die dritte Mühlhauser Schule, die von 1911 bis 1964 ihren Dienst tat, steht ebenfalls noch (heute Landmaschinen Rippel am Mühlhauser Berg). Auf dem frei in der Feldflur nördlich Mühlhausen liegenden Gut Borgmühl (Eigentümer Wisselmann) war im Mittelalter die Ritterfamilie von Sprenge ansässig. Ritter Meinrich von Sprenge schenkte im 14. Jahrhundert der Unnaer Kirche einen silbernen Kelch, der noch heute verwendet wird. Die Bahnlinie dort - Hagen–Unna–Hamm - wurde 1867 als "Bergisch-Märkische-Eisenbahn" in Betrieb genommen. Beim Anlegen des Bahndammes entstanden mit Wasser gefüllte Schachtkuhlen, heute wertvolle Rückzugsgebiete für Pflanzen und Tiere. Mehr bei Wikipedia Mehr über die beiden Dörfer und bedeutende Bewohner findet sich bei Wikipedia (www.wikipedia.de) unter folgenden Stichwörtern: Mühlhausen (Unna), Uelzen (Unna), Haus Heyde, Carl Heuer, Carl_von_Bodelschwingh, Christoph Friedrich Steffen von Plettenberg, Ernst von Bodelschwingh (Landrat), Friederike von Bodelschwingh, Ida von Bodelschwingh, Udo von Bodelschwingh. |