Die Landschaft von der Natur begünstigt
(Klicken Sie
dazu auch weiter unten die Karten "Quellgebiet Mühlhausen/Uelzen"
und Marawkes „Heimatkarte“ von 1951 an
sowie die "Flur- und Ortsbezeichnungen in Mühlhausen/Uelzen")
Reizvoll zwischen Tiefland und Mittelgebirge
gelegen
Die Gemarkungen von
Mühlhausen/Uelzen sind besonders vielfältig und attraktiv, weil sie sich über
drei naturräumliche Einheiten erstrecken: "Unterer Hellweg"
(nördlich der Dorfkerne), "Oberer Hellweg" und "Haarstrang",
somit über Tal, Hang und Höhe. Das Gebiet an den Hängen des Haarstranges ist
der "Obere Hellweg", wo sehr fruchtbare Lössböden mit bis zu 80
Bodenpunkten (von 100 möglichen) liegen. Eine weitere Besonderheit besteht
darin, dass im Süden der beiden Gemarkungen, etwa auf der Höhe des
Haarstrangs, eine der großen geographischen Grenzlinien Mitteleuropas
verläuft: Nach Süden die Hügel des Sauerlandes als Teil des Rheinischen
Schiefergebirges, nach Norden, soweit das Auge reicht, die Westfälische Tieflandsbucht als Teil des Nordmitteleuropäischen
Tieflandes.
Eines der
großen Naturschutzgebiete im Kreis Unna
Nahezu
einzigartig im Lande sind die Gemarkungen von Mühlhausen/Uelzen durch die
vielen Quellen, die am Fuß des Haarstrangs entspringen. Daher auch ihr
Beiname "Quellendörfer". Nach Paderborn, dem viel gerühmten
Quellgebiet der Pader, dürfte Mühlhausen/Uelzen der
Ort mit den meisten Quellen in NRW sein.
Der großen Öffentlichkeit wurde es - koordiniert vom Geologischen Dienst NRW
- am deutschlandweiten "Tag des Geotops" im September 2006
vorgestellt. Der Heimatverein weihte hierzu eine Info-Tafel an der Paschquelle in der Öko-Zelle ein (Text unter "Noch
mehr Informationen", Nr. 15). Um noch weiter auf den Quellenreichtum
aufmerksam zu machen, stellte er u. a. im Juli 2011 an den beiden Quellen am
alten Sportplatz einen Findling auf mit der Inschrift
"Weidenquellen".
Inzwischen können sich Mühlhausen/Uelzen sogar zu den Attraktionen des
Ruhrgebiets zählen. In dem im Oktober 213 erschienenen 2. Band des Buches 111
Orte im Ruhrgebiet, die man gesehen haben muss von Fabian Pasalk
werden sie nämlich unter dem Titel "Die Quellendörfer" als eine
dieser 111 Sehenswürdigkeiten beschrieben. Ein Foto zeigt eine der beiden
"Weidenquellen" mit dem vom Heimatverein aufgestellten Findling.
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Der 2011 an der Südwestecke des alten
Sportplatzes aufgestellte Findling bei den "Weidenquellen".
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Nicht zuletzt wegen dieses Wasserreichtums und der
dadurch bedingten Feuchtgebiete wurde 1997 das Naturschutzgebiet
"Uelzener Heide/Mühlhauser Mark"
festgesetzt, das mit rund 200 Hektar lange Zeit das größte im Kreis Unna war.
Der in NRW stark gefährdete Laubfrosch hat dort seine größte Population im
Kreis Unna; es ist eines der großen Vorkommen von ganz NRW (2004 etwa 550
rufende Männchen). Auch die Erdkröte weist hier, vor allem dank der über
20-jährigen Aktivitäten der "Krötenschutzgruppe" der
Volkshochschule Unna, erhebliche Bestandszahlen auf: 1995 wurden am
stillgelegten Bahndamm in Nordlünern 7.224 Exemplare gezählt! Dank der vielen
neu angelegten Kleingewässer sind inzwischen in Mühlhausen 28 Libellenarten
zu beobachten. Der seltene Kammmolch ist häufig anzutreffen. Hier befindet
sich der größte Schilfbestand im Kreis Unna und das größte Vorkommen der
essbaren Brunnenkresse (Nasturtium sterile) von
ganz Westfalen. Sieben alte Bäume unterschiedlicher Art stehen als
Naturdenkmale unter besonderem Schutz, die meisten im Bereich des ehemaligen
Rittergutes Haus Heyde im Nordwesten von Uelzen. Südlich von Haus Heyde
wachsen 21 alte Exemplare der seltenen Echten Schwarz-Pappeln, von denen 2006
in ganz NRW nur etwa 600 bekannt waren. Der Heimatverein hat noch einige
hinzugepflanzt. In der weitgehend baumlosen Fläche beiderseits des Hellwegs
lassen sich mit etwas Glück noch zwei Vogelarten beobachten, die in
Deutschland, ja selbst in der Welt inzwischen zu den seltenen gehören: die
Wiesenweihe und der Rotmilan, Vogel des Jahres
2000. Die gefährdete Fledermaus ist mit acht Arten vertreten.
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Die Paschquelle in der
Öko-Zelle
zwischen altem und neuem Sportplatz.
(Foto: Norbert Schorsch - DVD 2.5.8)
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Der von Schilf umsäumte Mühlbach
bei Gut Borgmühl.
(Foto: Norbert Schorsch - DVD 2.6.15)
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"Quellgebiet
Mühlhausen/Uelzen"
Die
Karte wurde vom Heimatverein Mühlhausen/Uelzen zusammen mit der Stadt Unna
erstellt und am 15. September 2013, dem "Tag des Geotops", an der
Ecke der Ökozelle in Mühlhausen aufgestellt. Neben
den Quellen ist darauf auch die Landschaft im Norden der beiden Ortskerne so
dargestellt, wie sie sich in den drei letzten Jahrzehnten aufgrund vieler
Naturschutzmaßnahmen entwickelt hat. Hier klicken
Ehemalige
Steinbrüche im Bimbergtal
Zu Spaziergängen und Radtouren
lädt das südlich der B 1 gelegene Bimbergtal ein,
das leider durch das 1970 eingeweihte Teilstück Unna-Werl der Kasseler
Autobahn etwas verlärmt ist. Lünerner
und Kessebürener Bach durchfließen das ansonsten
reizvolle Tal, das darüber hinaus mit Bodenschätzen gesegnet ist. Schon 1856
wurden hier bei Bohrungen Eisenerz und Kohle gefunden. Aus dem Lehm im Bimbergtal wurden früher vor Ort als so genannter
Feldbrand die Backsteine für die Häuser in Mühlhausen gefertigt.
Die ehemaligen Steinbrüche dort - schon Anfang des 20. Jahrhunderts waren
sie nicht mehr in Betrieb - bilden heute seltene geologische Schaufenster in
die Kreide-Zeit vor 90 Millionen Jahren. In ihnen lassen sich noch interessante
Versteinerungen finden, vor allem die Muschel Inoceramus
lamarcki. Unna beteiligte sich mit den Steinbrüchen
im Bimbergtal und Kessebürener
Bachtal am "Tag des Geotops" 2007. Das
landesweit aufgehängte Plakat des Geologischen Dienstes NRW zeigte auch ein
Foto von den "Steinbrüchen in Mühlhausen". Der Heimatverein stellte
bei dem Steinbruch auf der Westseite des Weges durch das Bimbergtal
eine vom Geologischen Dienst NRW konzipierte Info-Tafel auf. Beim "Tag
des Geotops" 2009 und 2011ngehörten die Steinbrüche im Bimbergtal erneut zu einem der etwa 25 Geotope, die in
NRW der Öffentlichkeit präsentiert wurden.
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Steinbruch im Bimbergtal
(auf der Westseite des Weges).
(Foto: Josef Cornelissen - DVD 2.3.10)
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Versteinerungen und alte Bohrlöcher.
(Foto: Gertrudis Mühlhaus - DVD 2.3.16)
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Fotos aus der DVD des Heimatvereins
"Unna-Mühlhausen/Uelzen 2006/2007".
Flur- und Ortsbezeichnungen in Mühlhausen/Uelzen
Wege/Straßen und Wasserläufe, Naturschutzflächen
Hier klicken
Heimatkarte
1951 von H. J. Marawske
In
diese Karte von Mühlhausen/Uelzen – im Original im Maßstab von etwa 1 : 5000 – hat Hans Joachim Marawske
im April/Mai 1951 Flurnamen und andere Ortsangaben eingetragen. Er
unterschied dabei zwischen Flurnamen, die er nach den damaligen
Katasterkarten wiedergab (in schwarzer Farbe), und Ortsangaben (in grüner
Farbe), die er nach den mündlichen „Angaben der älteren
Generation“ festhielt.
Hier klicken
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